Vom „Papier collé“ zur Collage: Ein Workshop im LOTSENPUNKT Furth Neuss

Hallo und willkommen zum Workshop COLLAGE im Lotsenpunkt! Wir wollen uns zwei Monate lang einmal wöchentlich mit dieser so faszinierenden wie einfachen Technik beschäftigen und hoffentlich ein paar ansehnliche Ergebnisse zustande bringen.

Hab ich „einfache Technik“ gesagt? Ja, jedenfalls was die Werkzeuge und Materialien betrifft: jeder kann sich etwas Papier, Klebstoff, alte Zeitschriften und anderes verklebbares Material besorgen und loslegen. Damit ist’s dann erstmal wieder zu Ende mit der Einfachheit! Abgesehen von der Haptik (manchmal für ältere Menschen mit krankheitsbedingten motorischen Einschränkungen in Händen und Fingern schwierig zu bewältigen), gibt es natürlich auch in der Kunstform der Collage ein paar Regeln zu beachten und – nach Möglichkeit – ein gewisses ästhetisches Gespür aufzubringen.

Mit einfach nur ein paar Figürchen ausschneiden und diese irgendwie aufs Papier zu kleben ist’s nicht getan – nicht wenn die Collage den Anspruch hat, etwas zu illustrieren, etwas auszusagen, ein Thema aufzugreifen und dies einigermaßen stringent und angemessen darzustellen bzw. abzubilden.

Andrerseits eröffnet die Collage Möglichkeiten und bietet Freiheiten, die man in der herkömmlichen bildnerischen Gestaltung nicht hat. Man muss kein begnadeter Zeichner oder Maler sein, um eine Collage zu erstellen! Man kann aber durch die Kombination diverser Bilder und Bildausschnitte, unter Verwendung verschiedener Materialien faszinierende und aussagekräftige Bilder schaffen, die im Vergleich zu Zeichnungen und Gemälden vielfältiger, sozusagen mehrdimensionaler, sind. Wenn man dann noch die Option der digitalen Bilderstellung einbezieht, sind den Ausdrucksmöglichkeiten fast keine Grenzen gesetzt.

All das wollen wir ausprobieren, wir wollen experimentieren und vor allem wollen wir eine kreative, inspirierende und angenehme Zeit miteinander verbringen.


Ein bißchen was zur Geschichte der Collage(-Technik):

Papier collé (französisch, „geklebtes Papier“, „Klebebild“) ist eine Frühform der Collage, die von den Künstlern Georges Braque und Pablo Picasso um 1912 entwickelt wurde.

Ein erstes Bild von Braque im Jahre 1911, Le Portugais, enthielt Schrift in Form von Druckbuchstaben. 

Während anfänglich in Bildern des analytischen Kubismus, gleich dekorativen Elementen, Materialien wie Holz, Papier, Tapete noch mit malerischen Mitteln imitiert wurden, wurden sie später selbst ins Bild eingesetzt. 

Braque erstrebte hierbei die Betonung der Eigenständigkeit der Farbe, der Geometrie der Muster und der Maserung der Materialien, um sie abstrahierend vom Gegenstand zu lösen, indem er verschiedene farbige Tapetenstücke zusammenklebte (z. B. Obstschale und Glas, 1912). 

Picasso hob die Materialität der Gegenstände hervor, indem er Wachsabdrücke von Rohrgeflecht und Zeitungspapier in seine Bilder klebte und somit bisher der Kunst fremde Materialien der Alltagswelt in den Schaffensprozess integrierte und mit dem üblichen Malmaterial konfrontierte (z. B. Stillleben mit dem Rohrstuhl, 1912). 

Neben Materialien wie Sand, Stoff und Holz kamen auch Gebrauchsgegenstände wie Spielkarten sowie bedrucktes Verpackungsmaterial zum Einsatz.

Quelle: Wikipedia